Osteoporose – auch ein Problem für Männer

Kennzeichen einer Osteoporose sind der Verlust an Knochensubstanz und die Zerstörung der Knochenmikroarchitektur. Die Osteoporose gilt als typische Frauenerkrankung, dementsprechend wird diese Erkrankung bei Männern unterschätzt und nur selten behandelt.

OsteoporoseTatsächlich leiden in Deutschland ca. 4 Millionen Frauen und 2 Millionen Männer an Osteoporose. Männer sind davon zunehmend im höheren Alter betroffen. Es ist erschreckend, dass nur ca. 20 % der Männer mit ausgeprägter Osteoporose behandelt werden. Der häufig abgebildete, typisch gebückt gehende „alte Mann“ leidet an Osteoporose und muss behandelt werden. Die häufigsten Folgen einer Osteoporose sind Knochenbrüche und die Sinterung der Wirbelkörper. Wirbelkörperbrüche gehen mit fast unerträglichen und langanhaltenden Schmerzen einher.

Eine Osteoporose ist jedoch kein Schicksal oder eine unausweichliche Alterserscheinung – Osteoporose und ihre Folgen können vermieden werden. Wichtigste vorbeugende Maßnahmen sind eine ausgewogene Ernährung (Vitamin D, Kalzium) und viel Bewegung im Freien.

Risikofaktoren einer männlichen Osteoporose

Bis etwa zum 35.Lebensjahr wird Knochensubstanz individuell optimiert aufgebaut. Danach übertrifft der Abbau den Aufbau. Die Regulation des Knochenstoffwechsels wird vor allem durch die Ernährungs- und Lebensgewohnheiten beeinflusst. Folgende Risikofaktoren für die Entwicklung einer Osteoporose sind bekannt:

  • Hormonstörungen – Mangel an Testosteron ( = Hypogonadismus) Verlinken auf Testosteronseite
  • Hochdosierte Behandlung mit kortisonhaltigen Medikamenten über längere Zeit
  • Chronische Entzündungen der Gelenke, der Lunge und Autoimmunkrankheiten
  • Übermäßiger Alkoholkonsum mit einseitiger Ernährung
  • Chronische Durchfälle und Magen-Darmerkrankungen
  • Bewegungsmangel und Übergewicht
  • Fortgeschrittene Tumorleiden (z. B. Prostatakarzinom)

Osteoporose-Vorbeugung

Ausreichende Versorgung mit Kalzium (ca. 1500mg/Tag)

Kalzium ist für den Knochen und die Muskulatur essentiell. Typische Kalzium-Lieferanten sind Milch und Milchprodukte.

Ausreichende Versorgung mit Vitamin D

Ohne Vitamin D kann das Kalzium nicht in den Körper aufgenommen und somit nicht in den Knochen eingebaut werden. Bei ausgewogener Ernährung und genügend Sonneneinstrahlung kann der Körper Vitamin D selbst bilden; es wird in der Haut quasi durch Licht „aktiviert“. Vitamin D kann aber auch über die Nahrung (Dosis für Erwachsene ca. 200 IE) zugeführt werden. Typische Vitamin-D-haltige Speisen sind Seefisch, Milchprodukte und Pilze.

Testosteronspiegel, der im Normbereich liegt

Testosteron und dessen Stoffwechselprodukte sind für die Knochen wichtige Hormone. Ein Testosteronmangel kann dazu führen, dass es zu Osteoporose kommt. Bei Verdacht auf Testosteron-Mangel sollten Sie diesen unbedingt vom Facharzt testen lassen und prüfen, welche Maßnahmen zur Steigerung des Testosteronspiegels für Sie in Betracht kommen.

Weniger Kochsalz

Kochsalz kann nicht nur den Blutdruck negativ beeinflussen, sondern es fördert auch die Kalziumausscheidung der Nieren. Unsere mitteleuropäische Nahrung ist meist salzreich, so dass in der Regel nicht nachgewürzt werden sollte.

Nicht zu viele Genussmittel

Hohe Mengen an Alkohol und Kaffee führen zur einer Kalziumausschwemmung über die Nieren und zu einer verminderten Bildung des körpereigenen Vitamin D. Man sollte darum nicht mehr als 2 bis 3 Tassen Kaffee pro Tag zu sich nehmen.

Regelmäßig Bewegung, Bewegung, Bewegung

Kalzium wird nur dann in den Knochen eingebaut, wenn dieser auch belastet wird. Dies bedeutet, dass eine hohe Kalzium- und Vitamin-D-Zufuhr mit der Nahrung keinerlei Nutzen bringt, solange der Mensch körperlich inaktiv bleibt.