Operationen am Hoden

Prof. Dr. Sommer führt in der Chirurgie ausschließlich genitalchirurgische Eingriffe durch. Er ist spezialisiert auf Operationen am Hoden und Penis.

Manchmal bedarf es einer Operation am Hoden. Dazu zählen nicht nur direkte Operationen am Hoden, sondern sämtliche Eingriffe um und am Hodensack. Eine Operation am Hoden wird zum Beispiel erforderlich, wenn die Diagnose „Wasserbruch“ (Hydrozele = Flüssigkeitsansammlung im Hodensack) lautet.

Wasserbruch

Liegt eine Hydrozele vor, vergrößert sich der Hoden normalerweise langsam, ohne dass dies mit Schmerzen verbunden ist. Als Betroffener bzw. Laie lässt sich nur schwer feststellen, ob die Schwellung durch den Wasserbruch bedingt ist – oder ob die Ursache andersartig ist. Beispielsweise kann auch ein Hodentumor dafür sorgen, dass es zu einer Schwellung im Hodensack kommt. In der Regel fühlt sich die Hydrozele eher weich an und die Oberfläche ist glatt. Zum Vergleich: Bei einem Hodentumor erscheint die Fläche zumeist uneben, sofern man diese tasten kann. In jedem Fall sollte eine Schwellung des Hodens durch einen Spezialisten untersucht und abgeklärt werden: Hier reichen nicht irgendwelche Selbstdiagnosen.

Was viele nicht wissen: Vor der Geburt befinden sich die Hoden in der Nähe der Nieren. Während der Entwicklung des Embryos zum Baby „wandern“ sie dann vom Bauchraum in den Hodensack. Manchmal werden hier Hüllen aus dem Bauchraum „mitgenommen“, was zu einer Flüssigkeitsansammlung führen kann. Daher haben männliche Babys um ihren Hoden herum manchmal Flüssigkeitsansammlungen. Das nennt man einen offenen „Prozessus vaginales“. Dieser kann mit einem kleinen chirurgischen Eingriff leicht behoben werden. Aber auch Entzündungen vom Hoden bzw. Nebenhoden können zu einer Hodenschwellung führen – und damit zu einer vermehrten Flüssigkeitsbildung, die sich dann in Form einer Hydrozele zeigt.

Aber auch eine sogenannte Spermatozele, das ist eine Flüssigkeitsansammlung von Spermien im Nebenhoden, kann eine Schwellung herbeiführen. Häufiges Symptom ist eine kleine Aussackung. Wenn man diese anfasst, fühlt man eine Art Blase. Hydrozelen und Spermatozelen können sehr groß werden – und im Alltag recht hinderlich. Beide können meistens durch einen kleinen operativen Eingriff beseitigt werden.

Hodentumor

Liegt ein Hodentumor vor, muss zumeist der gesamte Hoden entfernt werden (Radikale Orchiektomie). In nur wenigen Ausnahmen führen die Operateure eine Teilresektion durch. Hierzu müssen aber bestimmte Bedingungen gegeben sein. Die Entscheidung darüber kann erst während der Operation gefällt werden. Wichtig: Wenn Verdacht auf einen Hodentumor besteht, sollte die Operation nicht über den Hoden direkt erfolgen, sondern über die Leiste. Das liegt daran, dass man nicht neue Metastasierungswege eröffnen möchte, falls der Hodentumor streuen sollte.

Hodentorsion

Viele Männer leiden auch unter einer spontanen Hodenverdrehung (Hodentorsion). Auch hier gilt: Nicht lange warten, sondern gleich ins Krankenhaus bzw. zum Arzt, damit die nötige Operation durchgeführt werden kann, um den Hoden zu retten und ihn wieder in seine ursprüngliche Position zu bringen. Bei dem Eingriff wird die Gegenseite des betroffenen Hodens fixiert, um eine Torsion zu verhindern. Wenn man eine Prädisposition zu einer Torsion auf der einen Seite hat, ist dies meist auch auf der anderen Seite gegeben.

Verletzungen

Verletzungen im Bereich der Leiste bzw. des Hodens, insbesondere wenn diese schwerer sind, müssen ebenfalls operativ saniert werden. Verletzungen können beispielsweise durch Autounfälle oder durch Bisse von Tieren entstehen. In manchen Fällen muss auch der Nebenhoden operativ entfernt werden (Epididymektomie), zum Bespiel, wenn dort ein Tumor, ein Abszess (Eieransammlung) oder eine chronische Entzündung diagnostiziert wurde. Übrigens kann auch eine Tuberkulose, die in unseren Breitengraden aber selten vorkommt, zu (gutartigen) Veränderungen im Hoden führen. Hier kommen u.a. Leiomymome (Tumore in der glatten Muskulatur) oder auch Fibrolipome (Fettgewebsgeschwülste) in Betracht.

Eingriffe am Samenleiter

Wünscht der Mann eine Sterilisation, wird eine Vasektomie (auch: Vasoresektion) durchgeführt. Wussten Sie, dass gar nicht mal so wenige Männer im Laufe ihres Lebens eine Umkehrung der Vasektomie wünschen? Eine Refertilisierungsoperation (Vasovasostomie, auch: Vasoepididymostomie oder Tubulovasostomie) kann nur durch spezialisierte, mikrochirurgisch geschulte Operateure durchgeführt werden, da hier extremes Geschick und Fingerspitzengefühl sowie sehr viel Erfahrung notwendig sind. 

Varikozele

Zu den Eingriffen am Hoden gehören schließlich auch Varikozelen-Operationen. Eine Varikozele ist eine Schwellung im Hodensack, die meist nur linksseitig auftritt. Ursache ist eine Blutstauung in den Venen des Samenstrangs. Ausmaß und Schweregrad der Varikozele sind entscheidend für die Auswahl der Behandlungsform.

Mikrochirurgischen Refertilisierungsoperation

Operation um Vasektomien wieder rückgängig zu machen und die Zeugungsfähigkeit wieder herzustellen.

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Vasektomie

Operation zur Empfängnisverhütung bei der die Samenleiter des Mannes dauerhaft durchtrennt werden.

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Varikozelen-Operation

Operation bei Krampfadern des Hodens zur Beseitigung von Schmerzen. In manchen Fällen führt sie auch zur Verbesserung der Fruchtbarkeit.

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Hydrozelen-Operation

Diese Operation wird bei Wasserbruch oder Wasseransammlung im Hoden durchgeführt.

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Mikrochirurgische testikuläre Denervierung beim chronischem Hodenschmerz (Testalgie)

Operatives Verfahren zur Beseitigung von chronischem Hodenschmerz, das insbesondere dann durchgeführt wird, wenn alternative Therapieoptionen nicht zum gewünschten Erfolg geführt haben.

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